Künstliche Intelligenz in der Selbsthilfe

Civic Coding – Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl

Civic Coding ist eine Initiative die sich für die Förderung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz für das Gemeinwohl einsetzt. Die Initiative vernetzt Infrastrukturen und Communities sektorenübergreifend, um ein lebendiges Netzwerk für gemeinwohlorientierte Künstliche Intelligenz (KI) in Deutschland zu schaffen. In der Civic Coding-Community erhalten registrierte Nutzer:innen Zugriff auf Projektideen, Nutzerprofile und Vernetzungsmöglichkeiten zur gemeinsamen Entwicklung gemeinwohlorientierter KI-Anwendungen.

Mehr Infos zum Angebot findet ihr hier Startseite – Civic Coding – Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl (civic-coding.de)

KI für den guten Zweck nutzen – aber wie?

Zugänglichkeit durch Spracherkennung und -steuerung umfasst verschiedene Technologien und Ansätze. Der Sprach-Koffer ermöglicht beispielsweise die Konvertierung von Text zu Sprache und umgekehrt. Einfache und leichte Sprache kann durch Tools wie Chat GPT unterstützt werden, um die Verständlichkeit für alle Nutzer:innen zu verbessern. Weitere bedeutende Werkzeuge sind Llama 3 von Meta, das leistungsstarke KI-Modelle bietet, sowie Be My Eyes und Seeing AI, die speziell für sehbehinderte Menschen entwickelt wurden und deren Alltag durch visuelle Assistenz erleichtern soll.

Verschiedene Technologien zur Unterstützung der Verständigung tragen zur Vielfalt und Inklusion bei. Ein Beispiel dafür ist die Gebärdenspracherkennung, die gehörlosen Menschen dabei hilft, sich auszudrücken und zu kommunizieren. Die Kestner App ist eine solche Anwendung, die es ermöglicht, die Deutsche Gebärdensprache zu erlernen und zu verwenden. Durch diese App können Nutzer:innen  Grundlagen erlernen und ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessern.

Darüber hinaus gibt es Tools, die die Erkennung von Bildersprachen unterstützen. Produkte wie RayBan Frame und SORA ermöglichen es Menschen, die sich nicht verbal ausdrücken können oder Schwierigkeiten mit der Sprache haben, durch Bilder zu kommunizieren. Dadurch ergeben sich alternative Möglichkeit, sich auszudrücken und verstanden zu werden.

Allerdings ist die Unterstützung von Mehrsprachigkeit in diesen Anwendungen oft eine Herausforderung. Die Entwicklung von Technologien, die verschiedene Sprachen und Dialekte erkennen und korrekt interpretieren können, ist komplex und erfordert fortgeschrittene Spracherkennungs- und Übersetzungsalgorithmen. Trotzdem sind solche Bemühungen entscheidend, um sicherzustellen, dass diese Werkzeuge für eine breite Palette von Nutzer:innen zugänglich und nützlich sind.

Diese neue Art der Technologie kann zudem Lernprozesse erheblich unterstützen, indem sie sich an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Lernenden anpasst.

Vorlese- und Übersetzungstools, wie SUMM AI, bieten zusätzliche Unterstützung, indem sie Texte laut vorlesen und/oder in verschiedene Sprachen übersetzen. Es ist beispielsweise möglich komplexe Texte in einfache, verständliche Sprache umzuwandeln oder Fachbegriffe und schwierige Passagen zu erklären. Dadurch wird vor allem das Verständnis und die Aufnahme von Informationen erleichtert. Das ist besonders hilfreich für Menschen mit Leseschwierigkeiten, Sehbehinderungen oder Sprachbarrieren. 

Darüber hinaus wird der Austausch in einer mehrsprachigen Umgebung ermöglicht, indem Inhalte in der Muttersprache der Lernenden bereitgestellt und bei Bedarf in die Zielsprache übersetzet werden. Das ist besonders wertvoll in multikulturellen und mehrsprachigen Kontexten, in denen Menschen aus verschiedenen sprachlichen Hintergründen zusammenkommen.

Barrierefreiheit ist ein entscheidender Aspekt für erfolgreiche Selbsthilfe. Technologien spielen dabei eine wichtige Rolle, um Barrieren abzubauen und Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu unterstützen. Navigationshilfen bieten dabei eine unverzichtbare Unterstützung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Sie ermöglichen es, Routen entsprechend den individuellen Anforderungen und Zugänglichkeitskriterien zu planen, was die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit im Alltag erheblich erhöht.

Darüber hinaus können Technologien wie Noice Cancelling bei mentalen Belastungsmustern und Reizüberflutung helfen, insbesondere in lauten oder überwältigenden Umgebungen. Tools wie krisp filtern störende Hintergrundgeräusche und unterstützen Menschen mit hoher Sensibilitäten gegenüber Lärm oder  Konzentrationsschwierigkeiten, sich besser zu fokussieren und ihre Gesundheit zu schützen.

Persönliche Assistenten, wie sie heute in fast jedem Smartphone oder Smart-Home-Gerät integriert sind, bieten eine Vielzahl von Funktionen zur Unterstützung des Alltags. Sie können Erinnerungen einstellen, Termine organisieren, Einkaufslisten verwalten und vieles mehr. Hierbei ist wichtig anzumerken, dass die Verwendung persönlicher Assistenten aber auch mit potenziellen Problemen verbunden sein kann, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und persönliche Abhängigkeit. Es ist wichtig, dass Nutzer:innen sich bewusst machen, welche Daten sie preisgeben und welche Risiken damit verbunden sind, und dass sie ihre Technologien entsprechend konfigurieren, um ihre Privatsphäre zu schützen.

KI hilft bei der Moderation von Online-Foren, indem sie problematische Inhalte erkennt und entfernt, um eine sichere und unterstützende Umgebung zu gewährleisten. Zudem können Algorithmen den Nutzer:innen basierend auf ihren Interessen und bisherigen Interaktionen relevante Beiträge oder Gruppen vorschlagen.

Apps wie Sanvello und viele andere nutzen KI, um das Stimmungs- und Verhaltensmuster der Nutzer:innen zu verfolgen und personalisierte Ratschläge zu geben. KI analysiert die Eingaben der Nutzer:innen und schlägt maßgeschneiderte Achtsamkeitsübungen, Meditationen etc. vor.